Ich habe Hunger

 

 

Jeder kennt es. Dieses Knurren, dass sich langsam aber stetig immer weiter ausbreitet und mit jedem Mal etwas lauter und eindringlicher wird. Der Körper schreit: „Ich habe Hunger. Ich brauche Nahrung. Gib mir ein Schnitzel XXL oder meinetwegen auch 10 kg Grünzeug. Bitte! Jetzt!“ Ist dieses ‚Jetzt‘ nicht so schnell zu bewältigen gibt es ganz schnell Folgeerscheinungen: Die Stimmung geht in den Keller. Antworten werden gereizter. Der Kopf wird träge und an Arbeiten ist kaum mehr zu denken.

Doch was, wenn der Magen voll und der Körper beruhigt ist, aber die Seele schreit? Ja, die Seele kann genauso hungrig sein. Sie hat nur nicht die Möglichkeit so laut zu bellen wie der Magen. Gerade wenn die Hektik des Alltags keinen Platz zum Auftanken bietet. Berge von Arbeit das Gefühl für Zeit und Entspannung versperren. Der Blick auf die Uhr ein ständiger Begleiter ist und mit ihrem Tick Tack Stress verbreitet. Dann ist es mit einem Schnitzel allein nicht getan. Ruhe ist nötig. Doch woher nehmen, wenn die der Alltag kein Hitzefrei zulässt?

Auch David hatte solch einen Hunger. Seine Seele schrie um Hilfe. Er war mit allem überfordert. In Psalm 62 schreibt er dennoch: „Bei Gott allein findet meine Seele Ruhe, von ihm kommt meine Hilfe.“

Gott ist für seine Seele mehr als einfache Nahrungszufuhr, die den Körper beruhigt. ER ist ihm Hilfe. Ja, sogar eine sichere Festung, bei der er Rettung findet.

Gott möchte auch für uns so eine Festung sein, auf die wir uns zurückziehen können, wenn alles zu viel wird. Er will unserer Seele Hilfe sein und neue Hoffnung geben. Hoffnung auf Ruhe ohne Druck oder Angst, auf Freude auch in schwierigen Situationen. Wir dürfen zu ihm kommen, diese Ruhe bestellen und unseren Hunger bei ihm stillen. 

 

06.08.2013