Mein Retter

„Die verstecken sich hinter Regeln und Geboten, die sie aufgestellt haben, um die Gebote meines Vaters zu halten. Doch was kommt dabei raus? Nichts als Hartherzigkeit. Und dann spielen sie sich auf als die Moralapostel. Warum sehen sie nicht, dass ich hier bin, um alles zu verändern und sie zum Vater zu bringen? Alles aber, was ich von ihnen höre, sind Anschuldigungen. Sie glauben einfach nicht, dass ich der bin, den sie suchen.“

So könnte Jesus gedacht haben, als die Pharisäer ihn bei den Zöllnern und Sündern sitzen sahen. Für sie war es unvorstellbar, dass sich ein Jude mit solchen Menschen abgab. Jesus aber verurteilte sie nicht. Er liebte sie, genauso, wie die Zöllner, die in dem Moment um ihn saßen. Daher sagte er zu den Pharisäern:

„Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.“Mk 12,17

Mich bewegt dieser Satz. Denn oft handele auch ich wie die Pharisäer und verurteile voreilig, spiele mich als Moralapostel auf und vergesse das Wichtige: Jesus ruft mich Sünder in seine Nachfolge. Ich bin derjenige, der eines Arztes bedarf, um frei zu werden. Der einzig Starke und Gerechte, der keinen Arzt braucht, ist Jesus. Mein Retter.

erschiene: 30.12.07 erf.de

(Foto: sarapetrov www.sxc.hu)