Sonntag, 18. Mai 2008

So ist das mit dem Hunger

Am Samstag habe ich es doch tatsächlich mal geschafft ein Vorhaben in die Tat umzusetzen und bin am Abend zu einem Jugendkreis/-gottesdienst ans andere Ende der Stadt gefahren. Schon als ich da ankam war ich ziemlich müde. Lange S-Bahnfahrten schlauchen. Schließlich war ich schon den ganzen Tag auf den Beinen und geschlafen hatte ich auch nicht wirklich viel. Somit fühlte ich mich nicht unbedingt am richtigen Ort und wollte so bald wie möglich wieder gehen. (Das aus diesem Vorhaben mal wieder nichts wurde, muss ich wohl nicht erwähnen) Trotzdem oder gerade deswegen kam das Thema des Abends bei mir an "Unser tägliches Brot gib mir heute".

Als ich mich schließlich kurz vor Mitternacht auf den Weg nach Hause machte war es stockdunkel, was wohl an der Tageszeit lag. Aber ich hatte es wenigstens geschafft. Und interessant war die heimfahrt alle Male. Schließlich war es mein erster nächtlicher Alleingang an einem Wochenende durch Hamburgs Nachtleben. Traf ich auf dem Hinweg noch lauter HSC-Fans, die gerade aus dem Stadion kamen, so waren es auf dem Rückweg betrunkene Karlsruher. Aber gut das bleibt nicht aus. Schließlich und endlich war ich etwa gegen eins zu Hause. Was mich aber nicht daran hinderte noch den Computer anzuschalten. Schließlich und endlich saß ich noch bis um fünf im Chat fest. Das schlimme daran war nur - die ganze Zeit über hatte ich wirklich Hunger, nur nichts zu Essen im Haus. (Meinen letzten Bus hätte ich nämlich verpasst, wenn ich noch an einer der lieben bekannten Fast-Food-Läden angehalten hätte. )Ok, ich hatte noch Aufbackbrötchen da, nur war ich absolut zu faul noch mal aufzustehen.

Nach knappen vier Stunden Schlaf saß ich am nächsten Morgen wieder im Gottesdienst in der Gemeinde um die Ecke. Und ich hatte immer noch nichts gegessen. Nach zwölf Stunden knurrt da so manch ein Magen. Und was soll ich sagen – es ging wieder um Hunger. Dem Hunger nach der Gerechtigkeit Gottes, in den Seligpreisungen, nach dem Nicht-Gottlos-Sein. Drei Arten von Hunger, alle scheinbar verschieden, und doch laufen sie alle auf eines hinaus. – satt werden. Meinen körperlichen Hunger kann ich stillen, indem ich etwas esse. Doch kann ich soviel Süßigkeiten in mich reinstopfen wie ich will, die innere Leere, dieser innere Hunger bleibt. Egal, was ich tue. Ich kann in Job und Schule auch noch so erfolgreich sein mich durch Party machen ablenken, aber die innere Leere bleibt.

Und nichts kann das ändern, außer Gott allein. Er schafft es die innere Leere auszufüllen, das Verlangen zu stillen, egal welcher Art. Er gibt mir mein tägliches Brot, besteht es nun aus Getreide oder geistiger Nahrung. Er will für mich sorgen. Alles, was er dafür will ist mein Vertrauen. - Ein Großes Wort, und es steckt noch viel mehr drin. Heißt es doch in Mt 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen." - Ein steiler Satz, und es steckt noch viel mehr dahinter. Denn Gottes Gegensatz zu Gerechtigkeit ist die Gottlosigkeit. Gottes Gerechtigkeit bedeutet Liebe. Und nach ihr zu trachten heißt Vertrauen. Gott will in meinem Leben wirken, er will die Nummer eins sein. Und nicht hinter all dem anderen Müll zurückstehen, der unseren Alltag zuschüttet. Er will, dass wir für ihn wach sind. Es ist egal, wie viel Geld ich habe es ist egal, wie erfolgreich ich bin. Solange ich auf ihn vertraue und mit ihm meinen Weg gehe wird er mir beistehen und meinen Hunger stillen. Denn, das was in mir ist, diese Leere vermag nichts außer er selbst zu füllen.

___________
zusätzlich abgedruckt unter trutv.de
Foto: kowalanka; stormpic; jenzig71 - aboutpixel.de - Gott unsere Saugstelle, sozusagen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0