Donnerstag, 6. November 2008

Umzugs-Story

Angebote, Angebote, Angebote - manchmal kommen die Neuigkeiten von allen Seiten. Diese Erfahrung habe ich in den letzten Tagen gemacht. Vor allem aber weiß ich: Auch Gott macht mir ein Angebot...

Vergangene Woche bekomme ich ein Angebot für ein Einzelzimmer am anderen Ende der Stadt. Bisher wohnte ich in einem Doppelzimmer in einem Dreierappartement. Ich habe die Wahl - und entscheide mich schließlich, da zu bleiben, wo ich bin. Schweren Herzens allerdings, denn wer hätte nicht gern ein Einzelzimmer! Wenn es sich dabei jedoch - wie in diesem Fall - um ein dunkles Loch handelt, schaue ich lieber weiter, hoffe ich auf etwas Besseres.

Ein paar Tage später flattert ein neuer Brief vom Studentenwerk ins Haus: Im Wohnheim direkt gegenüber ist ein Einzelzimmer im Doppelappartement frei geworden. Meine Chance!

Ohne lange nachzudenken, unterschreibe ich den Vertrag und ziehe um. Packe all meine Taschen und Kartons, laufe sechs Stunden lang von Hof zu Hof, von Haus zu Haus.

Fast jeder, dem ich das erzähle, sagt mir: "Hast du aber Glück gehabt! Manche sitzen jahrelang in Doppelzimmern fest." Ich treffe aber auch auf Bekannte, die neidisch sind. Die das ungerecht finden. Ja, denke ich in solchen Momenten, vielleicht habe ich Glück gehabt und vielleicht ist es ungerecht. So ist das Leben, oder?

Wieder ein paar Tage darauf setze ich mich mit dem Thema "Gerechtigkeit Gottes" auseinander. Mit Hilfe von Röm 3,21-31. Bisher ist mir zu dem Wort Gerechtigkeit immer so etwas wie ein Gerichtsverfahren eingefallen. Oder aber Kinder, die Bonbons teilen. Hinter Gottes Gerechtigkeit steckt jedoch noch viel mehr. Im Lexikon meiner Luther-Bibel steht: "Gerechtigkeit ist nicht eine Eigenschaft Gotts, sondern sein Heilshandeln am Menschen." Gerechtigkeit ist das, was Gott für mich tut, damit es mir gut geht.

"Jetzt aber ist die Gerechtigkeit Gottes, nämlich seine rettende Treue, offenbar geworden: Er hat einen Weg zum Leben eröffnet, der nicht über das Gesetz führt und doch in Übereinstimmung steht mit dem, was das Gesetz und die Propheten bezeugen. Dieser Weg besteht im Glauben, das heißt im Vertrauen auf das, was Gott durch Jesus Christus getan hat. Alle erfahren Gottes rettende Treue, die in diesem Glauben stehen. " Röm 3,21-22

Gott macht mir ein Angebot, ich kann es annehmen oder es verwerfen.

Ich habe es angenommen. Und das aus gutem Grund. Es ist ähnlich wie bei dem Einzelzimmer, in dem ich jetzt wohne: Ich glaube nicht, dass ich etwas Besseres finden kann. Ich glaube, dass das hier das Allerbeste ist ist!

Und auch hier gilt: Es geschieht, ohne dass ich etwas dafür kann. Das Angebot ist einfach da.

Manchem mag's auch diesmal ungerecht erscheinen. Er oder sie vergisst dabei aber, dass dieses Angebot von Gott nicht nur mir, sondern jedem gilt. Denn:

"Es gibt hier keinen Unterschied: Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte. Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen - aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist." Röm 3,23-24

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